When I was young …
Bob Geldorf schrieb 1986 den Song "When I was young" (Originalvideo unter https://www.youtube.com/watch?v=Ekfw2EW9qEo)
Dort heißt es im Refrain:
When I was young
I would do a million things
Dreaming up a thousands schemes [visions]
I would change the world each night […]
I’d read all that student stuff
Read it till I’d had enough
Then making up my own mind
Think it
Feel it
I believed I’d never die
When I was young
In Bob Geldorfs Umschreibung des Jung-Seins können sich wohl viele von uns hineinfühlen. Der irische Musiker (Boomtown Rats) hat sich seit 1984 als 33-Jähriger mit der Gründung des Projekts Band Aid sozialpolitischen Projekten gewidmet und die Erlöse vieler Konzerte gemeinnützigen Zwecken übertragen.
Mir stellt sich beim Hören die doppelte Frage: Warum ist es gut, dass ich nicht mehr jung bin?“ und gleichzeitig: „Wäre es nicht gut, etwas aus diesem Jung-Sein in meine Erwachsenenwelt herüber zu retten?
"I’d read all that student stuff … Then making up my own mind."
Wie schon Geldorf beschreibt, entwickelt sich im Übergang zum Erwachsenwerden die eigene Meinungsbildung auf der Basis von Erfahrungen von anderen: "I’d read all that student stuff … Then making up my own mind." Mit ihr kommt eine Zunahme des rationalen Denkens, des Gebrauchs der Vernunft und vieler Erfahrungen im sozialen Umfeld. Auch wird die Verantwortung eine größere, nicht nur für mich, sondern für die Nahestehenden und für das Gemeinwohl. Die Welt wird als komplex empfunden und komplexe Antworten darauf werden gesucht. Das verändert einen Menschen, und die Entwicklung ist in aller Regel eine positive.
Gleichzeitig verschwindet oft der Mut zum Risiko. Es schwindet manchmal die Empathie, aus der der Jugendliche spontan und emotional handelt. Es schwindet die Gewissheit, dass Träume und Visionen genauso real sein können wie reale Erlebnisse.
Also: Ich bin froh, nicht mehr jung zu sein. Aber ich möchte in mir „das Kind im Manne“ retten: Die innere Kraft, Überzeugungen zu leben, sich bedingungslos für andere einzusetzen und Träume zu träumen.
Ernst Fischer