
AnNa R. (*25. Dezember 1969 in Ost-Berlin; † vor oder am 16. März 2025 in Berlin) war eine deutsche Sängerin und Texterin. Sie wurde als Mitglied des Duos Rosenstolz bekannt.
Song auf: https://www.youtube.com/watch?v=deBKSsOKlJc
Aufstehen
Wie viel ist genug und wie viel ist vorbei?
Ist mein Leben schwarz-weiß oder weiß ich Bescheid?
Stell ich die richtigen Fragen?
Wer kann mir das sagen?
Ist es ein Flüstern oder ist es ein Schrein?
Sind wir schon viele oder bin ich allein?
…
Denn wir wieder aufstehen,
endlich wieder aufstehen.
Sollten wir uns fragen,
haben wir was zu sagen?
Denn wir wieder aufstehen,
endlich wieder aufstehen.
Sollten wir uns fragen,
was haben wir zu sagen?
Ich hatte einen Traum, da lebte es nicht gut.
Die Menschen voller Hoffnung, Haltung und Mut.
Niemand war alleine, wenn er es nicht will.
…
Jeder hat die Macht, eine Heldin zu sein.
Wenn andere nichts tun, macht es allein.
wütendes Stück über die Notwendigkeit politischen Handelns
Nach ihrem unerwarteten Tod im März 2025 erschien im Oktober 2025 posthum das Album Mut zur Liebe. Es erreichte Platz drei der deutschen Albumcharts, was zugleich ihre erfolgreichste Platzierung als Solokünstlerin darstellt.
Das Lied „Aufstehen“ ist ein musikalisch wütendes Stück über die Notwendigkeit politischen Handelns. „Wenn wir wieder aufstehen/Endlich wieder aufstehen/Sollten wir uns fragen/Haben wir was zu sagen?“ appelliert an uns, dass gerade heute gesellschaftliche Auseinandersetzungen geführt werden müssen, dass man seinem Gegenüber zuhören, aber auch seine eigene Meinung klar artikulieren soll. Ohne dabei in bloße Befindlichkeitsduselei abzudriften, geht es AnNa R gerade darum, sich nicht rauszuhalten aus den Konflikten dieser Zeit, sondern gemeinsam (und zur Not auch alleine) aufzustehen und Widerstand zu leisten. Daher ist auch der alte Anti-Kriegssong „Sag mir, wo die Blumen sind“ auf der neuen Platte.
„Was hab’n wir zu sagen?“
AnNa R. will von aber vorher uns wissen: „Was hab’n wir zu sagen?“ Dabei mummelt sie sich nicht in Nostalgie ein, präsentiert sich stattdessen trotzig dem Heute. Sie frägt nach unserer Haltung und danach, ob wir überhaupt etwas zu sagen haben. Erst aus einer klaren Haltung werden für sie „Menschen voller Hoffnung und Mut“.
Ernst Fischer


