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06.10.2024 · Ernst Fischer
Bild: Wittmann Tours

Metaphern aus der Bibel

Metaphern aus der Bibel haben Konjunktur. Viele davon sind schon seit Jahrhunderten in die Alltagssprache eingegangen. Aber wissen wir noch darum? Oder was sie ursprünglich bedeuteten?

Eine Auswahl.

»Das ist ja ein Tohuwabohu!«

»Tohu wa bohu« heißt auf Hebräisch »wüst und leer«. So sah die Erde nach der ersten Schöpfungserzählung anfangs aus! (Gen 1,2)

„Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach“

Diesen Satz legt das Matthäus-Evangelium (26,41) dem am Ölberg auf seine Verhaftung wartenden Jesus in den Mund. Er beschreibt damit die Schwäche der Jünger, die eingeschlafen sind und deshalb nicht mit ihm beten.

„Sie haben ihn zum Sündenbock gemacht.“

Im Buch Levitikus ist beschrieben, wie Israel den großen Versöhnungstag begangen hat: Für alle im Lauf eines Jahres angesammelte Schuld des Volkes werden zwei Böcke eingesetzt. Der eine wird als Sühnopfer geschlachtet. Dem anderen werden durch Handauflegung die Sünden Israels aufgeladen. Dann wird er im wahrsten Sinn des Wortes in die Wüste und „zum Teufel geschickt.“

»Jemandem die Leviten lesen«

Das 3. Buch Mose (Levitikus) enthält umfangreiche Verhaltensregeln. Sie betreffen den Gottesdienst und die Opfer, die von den Leviten durchgeführt wurden, aber auch das Leben in der menschlichen Gemeinschaft überhaupt.

»Du redest wie ein Pharisäer!«

Die besonders fromme Gruppe der Pharisäer gerät im Neuen Testament in die Kritik, sich selbst besser hinzustellen als sie sei. (Lukas 18)

Auf keinen grünen Zweig kommen“

Buch Hiob 15,31 Elifas, ein Freund des Hiob, malt ihm das Ergehen des Gottlosen vor Augen, um ihn zu warnen, in seinem Protest gegen Gott noch weiter zu gehen.

„Ein Herz und eine Seele sein“

Apg 4,32: Es wird das Leben der ersten Christen beschrieben, und hier insbesondere die materielle Gütergemeinschaft.

„zur Salzsäule erstarrt“

Gen 19,26: Die Frau Lots schaut entgegen des Verbots Gottes noch einmal zurück zu den zerstörten Städten Sodom und Gomorrah und wird in Salz versteinert.

„auf Sand gebaut haben“

Diese Redewendung stammt aus der Bergpredigt Jesu: Mit fulminanten, bildreichen Worten erzählt er dazu das Gleichnis von zwei Bauherren: Der eine baut sein Haus auf einen Felsen, der andere baut seines auf Sand. Das Fundament auf Sand hält dem nächsten Unwetter nicht stand, das Haus stürzt ein. Wer aber als gläubiger Mensch lebt, dem geht es so wie dem Mann, der sein Haus auf Felsen gebaut hat.

„Der Wolf im Schafspelz“

Im Matthäus-Evangelium (7,15) warnt Jesus seine Jünger mit diesen Worten vor falschen Propheten, die man erst an ihren Taten erkennen kann.

„Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.“

In der jüdischen Weisheitsliteratur finden sich philosophische Gedanken, Lieder, Lehrerzählungen und vor allem: Spruchsammlungen. Diese umfassen Lebensweisheiten aus einem Zeitraum von mehreren hundert Jahren – die teilweise auch heute noch Verwendung finden. So auch diese Weisheit im Buch Jesus Sirach (27,26).

„Sein Licht nicht unter den Scheffel stellen“

Aber was ist ein Scheffel überhaupt? Es handelt sich dabei um einen Holzbehälter, mit dem früher Getreide abgemessen und transportiert wurde. Wenn man nun eine Lampe unter den Scheffel stellt, ist von dem Licht nichts mehr zu sehen. Die Redewendung stammt aus einem bildhaften Gleichnis aus der Bergpredigt. Jesus wollte seine Zuhörer dazu bewegen, seine Botschaft weiterzugeben und sie nicht "unter dem Scheffel" zu halten – sondern auf den Leuchter zu stellen, damit sie von allen gesehen werden kann.

gesammelt von Ernst Fischer

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