Was mich als Führungskraft ausmacht: Meine Haltung
Es gibt Hunderte von Selbsthilfebüchern und über 11.100 Interneteinträge (Stand: 24.09.2023). Aber helfen sie wirklich oder muss ich mir als Führungskraft meine eigene Haltung erarbeiten?
Dort heißt es vielleicht: Eine Führungspersönlichkeit rennt nicht, sondern sie quert den Raum. Sie schlägt nie die Füße übereinander und nuschelt nicht. Sie nimmt ihren Atem wahr, artikuliert jedes Wort und setzt Wirkungspausen. Sie setzt das „Arroganz-Prinzip“ als Tool gegen Revierverteidiger ein, perfektioniert mit der „Peperoni-Strategie“ die Abwehrrhetorik und belegt ein Seminar zur „Boxenstopp-Führung“ oder zum „Hirten-Prinzip“.
STOPP! So funktioniert das nicht.
Das Ethos, also die eigene innere Haltung, lässt sich nicht mit einer Toolbox aus dem google-Archiv in den Griff kriegen. Man muss sie erwerben, in einem lebenslangen Prozess, der jedes Seminar sprengt.
Der beginnt bei sich selbst. Mit ehrlicher Selbstreflexion. Steichen wir das Seminar und machen es wie Marc Aurel. Schnappen wir uns das Wachstäfelchen (oder neuerdings das Tablet). Notieren wir uns selbst. Notieren wir unsere Erkenntnisse und Maßstäbe. Stellen wir uns vor den Spiegel. Stellen wir uns den anderen.
Erkennen wir, was uns im Kern ausmacht … und halten wir uns daran.
Wagen wir uns aus der Komfortzone. Tun wir unangenehme Dinge. Gehen wir an Grenzen, damit wir diese wahrnehmen. Freiwillig. Stellen wir uns der Verantwortung.
Und hören wir nie damit auf. Denn der Grund der Freiheit ist die eigene Erkenntnis und die Meisterung seines Selbst. Das ist Ethos. Alles andere ist Schauspielerei.
Ernst Fischer