Umgang mit Ärgernissen - Wie wir auf Ärgerliches reagieren
In Ihrem Beruf haben Sie es immer wieder mit ärgerlichen Ereignissen oder Entscheidungen zu tun. Sie ärgern sich! Eine menschliche und verständliche erste Reaktion. Aber wie nun umgehen mit diesem Ärgernis?
Nehmen wir einmal an, Ihre Vorgesetzten haben eine Anweisung erlassen, die sie weitergeben bzw. umsetzen müssen. Sie ärgern sich furchtbar darüber. Was tun Sie nun?
- Ich setze die Anweisung um, begleitet von innerem Murren, einfach weil es meine Pflicht ist.
- Ich versuche die Anweisung zu verstehen, wenigstens teilweise Verständnis zu entwickeln und setze sie um. Allerdings versuche ich Schwerpunkte bei der Umsetzung einzubringen, dort, wo ich sie nachvollziehen kann.
- Trotz Unverständnis und anderer Ansicht setze ich die Anweisungen um, mache das Beste aus den Bestimmungen, in dem ich sie den lokalen Gegebenheiten anpasse.
- Ich setze sie um, aber „nur als Dienst nach Vorschrift“, und dies artikuliere ich auch.
- Ich setze sie um, und wende mich gleichzeitig im Rahmen der Normen an Verbände und Institutionen, die die Regelung ändern wollen.
- Ich setze sie um, aber ich ärgere mich weiter. Ich laufe weiter gegen die Wand. Irgendwann wird sie brechen, glaube ich.
- Ich tue gar erstmal gar nichts. Ich warte, bis man bemerkt, dass ich die Anweisung nicht umgesetzt habe, und mich rügt. Dann setze ich sie um.
- Ich setze die Anweisung vorerst nicht um, weil sie meiner inneren Haltung widerspricht. Ich suche den Kontakt mit den Vorgesetzten, erkläre meine Sicht der Dinge und hoffe auf eine pragmatische oder eine andere Lösung. Ich bringe dafür auch Vorschläge ein. Wenn nicht, werde ich sie wohl oder übel umsetzen müssen.
- Ich setze sie nicht um, weil die Regelung meiner eigenen inneren Haltung widerspricht, und trage dafür die Folgen.
Ernst Fischer