Lambarene
oder: Aufgeben verboten!
Vor 150 Jahren wurde der Arzt, Denker und Menschenfreund Albert Schweitzer geboren. Ab 1913 errichtete er seine berühmte Urwaldklinik Lambarene im heutigen Gabun. Schweitzer war getragen von seinem Ethos der Ehrfurcht vor dem Leben und sah das „Miterleben des anderen Lebens als das große Ereignis für die Welt“.
Mitgefühl und Menschlichkeit waren aber nicht nur seine persönliche Haltung: Albert Schweitzer versuchte beständig, andere Menschen zum praktischen Handeln zu bewegen. Allein schon die Übersetzung des lokalsprachlichen Wortes „Lambarene“ spricht Bände.
"Lambarene" bedeutet: „Wir wollen es versuchen.“
Heute, 60 Jahre nach seinem Tod am 4. September 1965, kennt man ihn immer noch und wird er in eine Reihe mit Martin Luther King und Mahatma Gandhi gestellt.
„Lambarene!“ heute
In einer Zeit, in der wir uns verkriechen wollen, nichts mehr hören wollen von Trumpschen Dekreten, wirtschaftlicher Regression, Kriegen in aller Welt oder dem zunehmenden Desinteresse an der Klimakrise - in unserer aktuellen Lebenszeit also ist „Lambarene“ ein Gegenentwurf. Es ist ein Weckruf, nicht zu verzagen. Es ist ein Appell an uns selbst, nicht aufzugeben. Mag die Welt um uns noch so wenig Hoffnung vermitteln, es ist an uns, die Zuversicht am Leben zu halten. In kleinen Schritten, aber beginnend mit einem ersten. Wir mögen kein Albert Schweitzer sein, aber auch wir können es versuchen. Lassen Sie uns jeden einzelnen Tag mit dem Aufruf an uns selbst beginnen: Lambarene!
Ernst Fischer