Rote Fäden
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Anlässe & Symbole

15.10.2024 · Ernst Fischer
Bild: Foto: pexels

Symbolische rote Fäden für Reden und Texte: Schaukeln

Die roten Fäden geben einen Impuls für eine bei einer Rede verwendetes durchgängiges Symbol. Die roten Fäden assoziieren zu verschiedenen Symbolen diverse Aspekte.

Der Redner/Die Rednerin bindet sie in den Vortrag ein und bezieht sie auf den Anlass oder die Person. Letzteres kann hier nicht vorgegeben werden.

Es empfiehlt sich bei den meisten roten Fäden dieses auch als tatsächliches Symbol mit am Rednerpult zu haben oder gar als Geschenk zu übergeben.

Alle Väter und Mütter haben die glücklichen Gesichter ihrer Kinder in Erinnerung, wenn sie das Schaukeln für sich entdeckt haben. Aber auch Jugendliche und Erwachsene genießen dieses Erlebnis, im heimischen Garten oder auf Volksfesten. Warum macht das Schaukeln so glücklich?

Schaukeln kommt aus dem Althochdeutschen "skokka" und bedeutete damals schon schaukeln, und auch das mittelhochdeutsche "schunkeln" hat den gleichen Ursprung. Im Englischen dagegen kommen beim Wort für schaukeln sofort Assoziationen zu stimmungsvoller Musik auf, wenn die Briten "swingen" oder "rocken".

Schaukeln oder Schwingen ist aber nicht nur ein Symbol für Glücklichsein, Spaß und Spiel. In dieser Tätigkeit stecken viele urmenschliche Emotionen und Anlagen:

  1. Die körperliche Erfahrung von rasanter Bewegung, von Geschwindigkeit und Höhe, die man sogar im Bauch spürt. Ein erregendes, kribbelndes Gefühl, auch weil es oft mit einer gewissen Angst vor dem Risiko einhergeht. Hoch schaukeln verleiht den heute so angestrebten Kick.
  1. Gerade deshalb vermittelt wildes Schaukeln auch ein Gefühl der Selbstsicherheit und des Selbstbewusstseins: Man stellt sich dem Risiko, und es geht gut aus. Man beherrscht die Naturkräfte, ja man scheint fast zu fliegen.
  1. Schaukeln ist eine körperliche Aktivität, die viel mit meinen Kräften und Fähigkeiten zu tun hat. Aber gerade im Kleinkindalter benötigt es auch den externen Anschub. Ein anderer Mensch bringt erst die Schaukel und mich in Bewegung. Erst durch sein Schubsen kann ich dieses herrliche Gefühl erleben.
  1. Im Schwingen steckt auch jener Augenblick, in dem alles ganz kurz still zu stehen scheint. Wenn wir am Endpunkt der einen Bewegung angekommen sind, ist ganz kurz nicht klar, wie es weitergeht.
  1. Schaukeln wäre aber nicht möglich, wenn es nicht auch den Abschwung gäbe. Dieser wird aber nicht negativ erfahren, sondern als Bewegungskraft, die notwendig ist, um den nächsten Aufschwung zu gewährleisten. Die scheinbare Negativität wird in Positivität verwandelt. Es ist also gerade der rückwärtige Gegenschwung, dieses rücklings Fallen, der die Kraft gibt, sich lebendig zu fühlen und auf den künftigen Aufschwung hinzuarbeiten.

Ernst Fischer

29.08.2023

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